Impuls der Woche

Der verlorene Sohn

Diese Geschichte hat viele Facetten. Sie hat aber vor allem mit dem „Sich lieben lassen“ zu tun. Lasse ich mich von Gott lieben?

Rumi, der muslimische Weise hat einmal gesagt: „Es ist nicht unsere Aufgabe, die Liebe zu suchen, sond-ern alles wegzuräumen, was uns von der Liebe trennt.“ Pema Chödrön, eine amerikanische Buddh-istin, sagt es anders: „wir tragen das Licht in uns, über die Jahre haben wir es aber umgeben mit einer harten tönernen Hülle, erst wenn diese Risse bekommt, können wir das Licht wahrnehmen.“ Jesus erzählt die Geschichte vom verlorenen Sohn, der erst alles loslassen musste, alles verlieren musste, um die Liebe seines Vaters endlich wahrnehmen zu können.

von Edna Li

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Ein Gedanke zu „Impuls der Woche“

  1. Die Liebe des Vaters trägt und erträgt von Anfang an alles Geschaffene.

    Durch die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren machen konnte (u.a. systemische Aufstellungen/ „Bewegungen zum Geist“), bin ich mir sicher, dass ich in meinem vergangenen Leben – weit vor meinem jetzigen irdischen Leben – meinen ebenbildlichen Zustand verlassen habe, und beteiligt war an der bewussten Trennung von Gott. Damit bin ich Teil des „verlorenen Sohnes“; selbstverschuldet Täter und Opfer dieser Situation.
    Ohne vollkommen Details der Entwicklung und des Verlaufs zu kennen, spüre ich die Auswirkungen und meine Verantwortung an den „dunklen“ Geschehnissen bis in die Gegenwart.
    Diese verkehrt ausgerichteten Bewusstseinshaltungen aus Urzeiten wirken als Resonanz auch im gegenwärtigen Menschen. Inwieweit die Betroffenen sich über diese Auswirkungen bewusst sind, weiß ich nicht. Für mich steht jedoch fest, dass es lebenswichtig ist, alles Verkehrte und Richtige unseres Daseins möglichst genau zu kennen, damit wir uns bewusst für das Wahre entscheiden und das Falsche sein lassen.
    Es ist eine Entscheidung, die für den Einzelnen als auch für die Menschheit notwendig ist.

    Alles eigensinnige Bewusstsein in der gesamten Schöpfung scheut sich unbewusst jedoch vor der erneuten Konfrontation mit den größtmöglichen schlimmen Erfahrungen im selbstverschuldeten Trauma der Trennung vom wahren Leben (vom „Vater“). Das ist ein wesentlicher Punkt, dass auch wir als Betroffene, die Auswirkungen in uns noch nicht vollkommen verarbeitet haben. So bleiben entscheidende Aspekte unseres Daseins verborgen.
    Ohne sich dem tiefsitzenden Schmerz zu stellen, leiden wir – die „gefallene Schöpfung“.

    Wir Menschen suchen und finden aus unserer Sicht zeitweilig (Schein-) Lösungen der Probleme.
    Psychologie und menschliche Therapie sind Teil gutgemeinter und ernsthafter heutiger Lösungsversuche. Daneben gibt es immer mehr unseriöse Angebote unter dem Deckmantel der „Liebe“, wo in zahlreichen Variationen „Erleuchtete“ Hilfe, Begleitung und Vermittlung auf dem „Heilsweg“ anbieten. „Engel“ und „Aufgestiegene Meister“ ergänzen die „liebevollen Erscheinungen“. Diese „Liebes-Angebote “ werden von immer mehr Menschen gerne angenommen.
    Angebot und Nachfrage bestimmen das Handeln, was das „Heil“ geschäftsmäßig vermarktet. Selbst „Jesus Christus“ wird benutzt, ohne dass der dahinterstehende Missbrauch auffällt.

    Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass wir nur mit der Hilfe Gottes – durch Seine Liebe und Sein Verständnis – Trennendes und das daraus resultierende Trauma letztendlich überwinden werden.
    Jede menschliche Hilfe stößt spätestens hier an unüberwindliche Grenzen. Wer anderes meint und vermittelt, behindert die einzig wahre Hilfe.
    Wir sollten endlich bereit sein, alles was der Geist Gottes uns anbietet (dazu gehören für mich auch Aufstellungen, die von einer liebevollen menschlichen Haltung geprägt sind, ohne dass der Geist Gottes bewusst als „Beistand“ wahrgenommen wird), anzunehmen und gemeinschaftlich mitzutragen.

    Warum tun wir uns so schwer, diese (über das „menschliche Maß“ hinausgehende) Hilfe (bewusst) anzunehmen?
    Was bestimmt unseren Widerstand?
    Neben dem bisher Beschriebenem sind weitere wesentliche Gründe, dass wir die subtilen Erscheinungen unsere Selbstsucht noch nicht klar erfassen, weil wir immer noch zu sehr von menschlich bestimmten Einsichten und Erkenntnissen begeistert sind. Gegenseitige Anerkennung von Vermittlern und Anhängern nähren den Stolz. Der Mensch sieht sich und seine Vorstellungen gern als Quelle. So bleibt man im Selbstgeschaffenem, hält daran begeistert fest und verbreitet das „kostbare Gut“.
    Wer so sucht und aus seinem Selbst-Bewusstsein schlüssige Antworten erhält, meint, das Wahre und Richtige zu fördern. Er ist in seinem Tun und den daraus entstandenen Erfahrungen und Wissen angetan. Wer bei dieser Selbst-Genügsamkeit („Guter Wille“) stehen bleibt, verhindert jedoch Weitergehendes.

    Um die Entwicklung zu einem gesunden Leben weitestgehend zu unterstützen, gehört als erstes die Wahrnehmung, dass in uns (auch als gutgemeinte Hilfe in der Therapie) „Eigensinniges“ vorhanden ist. Wenn ich das verändern möchte zugunsten echter liebevoller Gemeinschaft die dem Leben dient, gilt es zu erfassen, dass wir nur durch die unmittelbare Verbindung mit dem Geist Gottes wirkliche und weitgehendste Aufklärung und Verbesserung unseres seelisch geistigen Zustands erfahren können. Mit dieser Haltung erstreben wir wie der „verlorene Sohn“ eine Rückkehr ins „Vaterhaus“ an.
    Gott, menschgeworden als Jesus Christus, zeigt uns vorbildlich wahre „Sohnschaft“.
    Ohne diesem idealen Zustand zu entsprechen, empfängt Er als „Vater“ uns, wenn wir unser eigensinniges Verschulden bereuen und sehnsuchtsvoll wieder an Seiner Liebe teilnehmen möchten.

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